1/30/08

fattoria montellori

motto skandierend, ma qui tacer nol posso,

so aus sich heraus zu treten

turm

und

kuppel,

nicht wie diese feste in der gegend stand,

nicht als ich, mental, als

bein,

metall,

als stein

durch diese sinne ins fleisch geschnitten,

in den grund, der trägt, geflochten

im kreis

einbild

mir farben.

perspectivae del monte, rief, vom namen aus

geformt, gedacht nicht, frei vom satz, vom

grund,

fluchtpunkt,

eichel, kuppel,

statik, grammatik, ihr profil,

umriss, klingen kreuze, turm, ihr fallen,

linien

geschwungen

im fahlen

selbst,

licht,

ich

ritz mir dich, es so ins gedächtnis, riff, wie

das runde relief,

bargeldlos, weil nicht die fläche zwingt,

es zu bestimmen,

immer ovaler zur seite weicht, zur geraden des profils,

gläserner panzer, der kalte, schwarze boden,

jedes wort eindeutig

nach seiner tour, definition,

zirkelschluss, billige reproduktion,

papieren, prima vista vera, wie die der scharfen konturen sandros,

anders, nicht wie im ungefähr des

augenduos, auktion

des wirklichen

cartesischer koordinaten

in brunelleschis camera obscura: gerade in dem moment,

in dem sich die linse weitet und das ding aus seiner taufe hebt,

flattert ein fetzen

über dem fenster im wind,

der den arno entlangkommt.

blödsinn von der perspektivischen, über- und unterordnenden

syntax, styx, im satz über die wortgrenzen kommen

die gegenstände,

bilder, konturen

in fluss,

in finiten regress, perspektivenwechsel, gedankenfluchten,

und punktgenau die position, in situ, spannt auf sie,

sozza mistura

dell’ombre,

die lesende nun mit ihrer erinnerung färben,

venimmo al punto dove si digrada ...

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Ma qui tacer nol posso: Doch hier kann ich nicht schweigen (Dante, Divina Comedia, Inferno, Canto XVI, Vers 127)

perspectivae del monte: Guibaldo Marchese del Monte (1545-1607). Eines der Hauptwerke des aus Pesaro stammenden Mathematikers, Physikers und Astronomen Perspectivae libri sex, ist eines der Grundbücher dr Spätrenaissance zur Perspektive, auf das sich auch der von ihm protegierte Galileo bezieht und in dem z.B. der Fluchtpunkt das erste mal behandelt wird.

brunelleschis camera obscura: Filippo Brunelleschi (1377-1446) setzte sich viel mit der zweidimensionalen Darstellung von Perspektive auseinander und schuf zu diesem Zweck eine Guckkasten-konstruktion mit Spiegel, in die man mit einem Auge blickte und mit der er zu zeigen versuchte, daß das Bild, das er vom Baptisterium in Florenz gemalt hatte, wenn man an einer bestimmten Stelle vor dem Baptisterium stand, im Vergleich, der durch das Herausziehen des Bildes ermöglicht wurde, nicht von der wirklichen Ansicht zu unterscheiden ware. (Siehe Paul Feyerabends Essay: Brunelleschi and the Invention of Perspective, in Conquest of Abundance, Chicago, London 1999)

sozza mistura dell’ombre: schmutzige Mischung der Schatten (ebd. Canto VI, Vers 100)

venimmo al punto dove si degrada: Dann kamen wir zur Stelle, wo man absteigt. (ebd. Canto VI, Vers 114)

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